Bei der Umgestaltung der Klassenzimmer in offene Wohnräume mit einer Fläche von 60 bis 220 Quadratmetern blieben die Einraum-Grundrisse erhalten. Historische Details, wie z.B. das Eichenparkett von 1905, wurden freigelegt.
Jede Wohneinheit wurde mit einer „Funktionsbox“ ausgestattet, die sich in Farbe, Oberfläche und Material von den historischen Gegebenheiten unterscheidet, bzw. abhebt. Diese Box beinhaltet das Bad mit Badewanne und Dusche, eine Abstellmöglichkeit, eine Ankleide sowie in einigen Einheiten eine Schlafempore. Für jede Wohneinheit wurde ein individuelles Gestaltungskonzept entwickelt und eine Parzelle in „Vincenz Gärten“ zugeteilt.
Vincenz Gärten
Der Nutzgarten ist die Urform des Gartens. Der zum Haus, zum Gut oder Kloster gehörige Obst- und Gemüsegarten bildete seit alters her die Ernährungsgrundlage der Bewohner. Sie sind als Lieferanten von Heilpflanzen, Kräutern, Obst und Gemüse von unschätzbarem Wert. Klöster etablierten insbesondere seit dem Mittelalter eine Anbaukultur mit ausgeprägter Sortenvielfalt, die auch von der Bevölkerung schnell erkannt wurde. In der Geschichte der Gartenkultur nehmen die Küchen- und Nutzgärten eine besondere Rolle ein, die über die Versorgung mit Nahrungsmitteln zusätzlich eine Zierfunktion einnehmen. Küchengärten dienen auch der Erholung.
Der in Teilen wiederhergestellte Klostergarten bietet die Möglichkeit, durch den Anbau von Nutz- und Zierpflanzen die Sortenvielfalt von Obst und Gemüse über das Morgen hinaus zu bewahren. In „Vincenz Gärten“ wachsen historische und regionale Gemüsesorten, die fast in Vergessenheit geraten sind. Somit ermöglicht „Vincenz Gärten“ den Blick über das Supermarkt-Angebot hinaus und bietet Möglichkeiten zum Selbstgestalten.
Die 11 Parzellen sind über einen zentralen Platz mit Regenwasserauffangbecken zur Bewässerung erreichbar.
Von Hecken umrandete Kieswege führen zu den einzelnen Parzellen.
Diese sind von einer Buchenhecke umgeben und bieten ausreichende Flächen zum Anbau und einem eigenen Platz für den Aufenthalt. Die historischen Obst- und Gemüsesorten werden mit Zierpflanzen versetzt bepflanzt. Neben Tomatensorten wie die rote Zora oder die Berner Rose wachsen chinesische Schlangengurken, Streits Freiland Kürbis oder die weiße Erdbeere. Aber auch Wurzelgemüse oder Heil- und Gewürzkräuter werden vertreten sein, je nach Geschmack der einzelnen Mieter („Gärtner“).