1479 wird das Kreuzherren-Kloster in Dülken durch Graf Vinzenz von Mors gegründet. Nach der Zerstörung durch einen Sturm, wird das Kloster 1496 wieder aufgebaut. Im Laufe der Zeit folgt die Ausweitung der Klostergärten, die später aber nach und nach wieder verkauft werden. Die Verkäufe führen dazu, dass die gesamte Klosterstraße eine Häuserreihe erhält, die den Klostergarten verdeckt. Im 18. Jahrhundert verschlechtert sich der bauliche Zustand der Gebäude immer mehr.
Fotos: Helmut Schnorr
Bis 1788 Kurfürst Karl Theodor die Wiederherstellung befiehlt. Trotzdem kommt es 1796 zum Teilabbruch des Klosters. Nach der Aufhebung sämtlicher Kreuzherrenklöster im Roerdepartement 1802 wird das Kloster bis 1833 als Hilfspfarre genutzt. In diesem Jahr wird im Klostergebäude eine höhere Schule eingerichtet. Das Bürgermeisteramt und Gericht beziehen die Klosterkirche. 1836 wird die Schule zu einer höheren Bürgerschule und ab 1857 eine Mädchenschule. Nach der Zerstörung des Kirchentraktes 1872 durch einen Brand erfolgt 1905 der Umbau und die Aufstockung des ehemaligen Klostergebäudes, bekannt als Kreuzherrenschule, die 2014 geschlossen wurde.
Neben dem ehemaligen Klostergebäude befinden sich die Kaplaneien. Diese wurden errichtet, als 1851 die Kaplane der Pfarre Dülken aufgrund ihrer bescheidenen Einkünfte den Gemeindevorstand um billige Wohnungen baten. Dem wurde dann auch zugestimmt. Die Gemeinde beschloss, auf einem früher zum Kreuzherrenkloster gehörenden Grundstück drei Kaplaneien zu bauen. Der Entwurf für die Kaplaneien stammt von dem Bauinspektor Anton Walger aus Krefeld. Das Haus der drei Kaplane ist symmetrisch mit zwei seitlichen Flügeln als schlichter Backsteinbau errichtet worden. Markant in ihrer Schlichtheit bildet die Fassade einen besonderen architektonischen Akzent in der Kreuzherrenstraße.
Die historische Meile in Dülken
Das historische Flair der Dülkener Altstadt lockt immer wieder Besucher über die Stadtgrenzen hinaus in den Ortskern. Unter Mitwirkung der Dülkener Bevölkerung hat der Historiker René Franken im Auftrag der Stadt Viersen 11 Informationstafeln, sogenannte Stelen, entworfen und mit Inhalten gefüllt. Dabei wurde nach Überlieferungen recherchiert, öffentliche und private Archive nach Foto- und Kartenmaterial durchsucht und alle Funde in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen.
So entstand ein Rundgang durch die Dülkener Altstadt, der an 11 Punkten die historischen Bezüge erläutert und Geschichte erfahrbar macht. Möglich wurde das Projekt dank finanzieller Unterstützung durch die Viersener Sparkassenstiftung.