Das Projekt

Das Große Haus greift den Ruf nach veränderten Wohn- und Arbeitsformen auf und steht für das Zusammenleben in urbanen Strukturen unter Bezugnahme auf die historischen Gegebenheiten. Der historische Grundriss ermöglicht, dass beide Formen ihren Platz unter einem Dach finden. Voneinander getrennt und doch verbunden, mit dem Café ‚Kantinchen’ als Bindeglied und als zentraler Treffpunkt.

Ebenso wie die Mieter der Büroeinheiten eine funktionierende Infrastruktur fordern, schätzen auch die Mieter der Wohnungen die Annehmlichkeiten der Post- und Paketannahme sowie das hauseigene Café ‚Kantinchen’. Hier werden regionale Lebensmittel in biologischer Qualität angeboten, die ganz individuell und den einzelnen Bedürfnissen entsprechend zusammengestellt werden können.

Die wiederhergestellten Klostergärten sind nicht nur gestalterisches Element, sondern geben dem Mieter die Möglichkeit der Gartengestaltung und Kommunikation. Unter dem Namen „Vincenz Gärten“ bewahren die Klostergärten historische und regionale Gemüsesorten, die fast in Vergessenheit geraten sind. Mit den „Vincenz Gärten“ möchten wir das Wissen über die historischen Gemüsesorten bewahren und lebendig halten.

Künstler

Ide André (nl) | Mischa Doorenweerd (nl)
Koen Delaere (nl) | Ciel van Dooren (nl)
Anna Lena Anton (ger) | Jeroen Doorenweerd (nl)
Peggy Franck (nl) | Roshni Grunenberg (ger)
Alex Hermanns (ger) | Bas van den Hurk (nl)
Christian Korda (ger) | Jan Muche (ger)
Daniel Schubert (ger) | Johan Tahon (bel)
Esther Tielemans (nl) | Evi Vingerling (nl)
Alexander Ernst Voigt (ger)

special guests

Julian Flemming | licht - ung | Ramco 
Tobias Weickert | King Kraut and the 
Sauer Sissies (Broken Toaster Records)

2017

Das Rheinland war bereits Mitte des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der zeitgenössischen Kunstszene – innerhalb Deutschlands und ganz Europas. Haben sich im 21. Jahrhunderte auch kulturelle Metropolen wie Berlin manifestiert, bleibt das Rheinland doch weiterhin in seiner Schlüsselposition zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland eine besondere Schnittstelle für Kulturaustausch. Diesem transnationalen Geflecht urbaner Verdichtung wird nun in der Kreuzherrenschule eine richtungsweisende Ausstellung gewidmet.
Das am Niederrhein verortete Gebäude in Viersen-Dülken kombiniert eine für diese Thematik aussagekräftige Lage mit seiner in das Jahr 1479 zurückreichenden Historie sakraler Nutzung als Kloster und Kirche sowie profaner Umnutzung als Schule. Da der Kreuzherrenorden besonders verbreitet in der Rhein-Maas-Region war, steht bereits die Erbauung des Klostergebäudes für intellektuellen und kulturellen Transfer weit jenseits heute bestehender Grenzen.

Der Blick auf die vertretenen Genres lässt deutlich werden, dass es sich um eine sehr ausgewogene Präsentation handelt, in der die Dimensionen des Raums demokratisch bespielt werden. Ungefähr die Hälfte der ausgestellten Künstler arbeitet malerisch, die andere Hälfte skulptural bis installativ; wobei vielfältige Verschränkungen zu beobachten sind, sei es zwischen Skulptur und zeichnerischer bis malerischer Vorarbeit, die auch autark rezipierbar wird, Malerei, die ihre Fortsetzung in architektonisch-skulpturalen Versatzstücken findet oder Installationen, die wiederum mit malerischen und objekthaften Fragmenten arbeiten. Die jungen, progressiven Künstler arbeiten vielfach medienübergreifend: So wird das Ausstellungsdisplay immer wieder durchzogen sein von der ‚immateriellen’ Kunst einiger Soundinstallationen. Zudem werden mehrere ortsspezifische Werke erst in den Räumen entstehen und beispielsweise den Stoff der Vorhänge einbeziehen, welche einst die Klassenräume abdunkelten.

Der Ausstellungstitel „Clair Lieu“ (dt.: heller Ort) ist mehrfach konnotiert; er ist primär inspiriert durch den Namen des Mutterklosters der Kreuzherren, „Clairlieu“, das in Huy an der Maas lag und 1796 aufgelöst wurde. Der Titel verdeutlicht so die enge Verbindung des Ausstellungsraums, der fest verwurzelt ist in jenem Orden aus dem Herzen des Dreiländerecks, mit dem ebenfalls in dieser Region zentrierten Ausstellungskonzept. Darüber hinaus spielt der Titel auf die künstlerisch-kulturelle Begegnung an: namhafte internationale Künstler, die in der Region Niederrhein zusammengebracht werden und auf diese Weise neue Inspirationen und Anreize generieren.
Eine besondere Verschränkung heterogener künstlerischer Ansätze, die ganz im Zeichen jenes kreativen Austauschs steht, für den diese Gegend schon lange berühmt ist.

Kontakt

E-Mail schreiben

oder rufen Sie uns an: 02163 3493493